Corona hatte die Welt fest im Griff, 2021 war im Vergleich zu 2020 nicht besser, was die Einschränkungen für uns alle betraf. Ab November 2021 musste ich aufgrund eines erneuten Lockdowns unser kleines Café für unbestimmte Zeit schließen, untätig wollte ich jedoch nicht sein…
Kurzerhand entschloss ich mich, eine Reise nach Nepal anzutreten. Mitreisende konnte ich leider nicht finden. Entweder es gab beruflich keine Möglichkeit oder Angst und Bedenken hinsichtlich der gesundheitlichen Risiken.
Also startete ich Anfang November 2021 alleine mit allerhand finanziellen Mitteln und Sachspenden in Richtung Nepal. Große Probleme machte dabei die Organisation meiner Reise bezüglich der Genehmigungen, Visa, PCR-Test etc. Mit zwei Tagen Verspätung, Quatar Air akzeptierte die allgemein übliche Genehmigung für die Reisen in das nichteuropäische Ausland nicht, kam ich in Kathmandu an. Alle Freunde, sowohl in Deutschland, als auch in Nepal, hofften und bangten, letzendlich landete ich sicher.
Überall im Land fehlten die Touristen, die wirtschaftliche Lage der Menschen in dem ohnehin sehr armen Land war noch katastrophaler, als in den Jahren zuvor. Überall wurde ich sehr herzlich begrüßt, wenn auch die Möglichkeiten von Treffen jeglicher Art stark eingeschränkt. Die Hoffnung auf etwas Hilfe war größer, als in den Jahren zuvor, meine Ohnmacht aber auch…
Wir berieten uns im Kreise der Unterstützer und organisierten Hilfen für die ärmsten der armen, für Behinderte, kauften säckeweise Grundnahrungsmittel, medizinische Hilfsmittel wie Masken oder Medizin, gingen zu den von uns schon seit Jahren unterstützten Schulen und kümmerten uns um die Vorbereitung der Wiederaufnahme des Schulunterrichtes.
Es war für mich bis zu diesem Zeitpunkt die wohl emotionalste Reise nach Nepal, ich habe so viel Herzlichkeit empfangen, trotz der oftmals ausweglosen Lebenssituation so vieler Menschen. Zu keiner Zeit habe ich mich unsicher gefühlt, jeder war sehr achtsam.
Ich bin gesund und voller emotionaler Eindrücke Ende November 2021 wieder nach Hause geflogen. Meine Gedanken waren bei allen unseren lieben Freunden, bei den vielen Familien, welche eine schwere Zeit durchstehen mussten, hungerten oder vergeblich auf medizinische Hilfe warteten…
Am Ende des Jahres 2021 haben wir uns zusammengesetzt und wieder über die Verwendung der uns zur Verfügung stehenden Mittel beraten.
Nahtlos haben wir damit das Jahr 2022 „in Angriff genommen“. Es gibt so viele Dinge, die wir gemeinsam tun möchten…
